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1328. November 25. Gora (Guhrau, act.).

b. Katarine virg. et mart.

Johann, Erbe des Königreichs Polen, Herzog von Schlesien, Glogau und Herr von Steinau, verleiht seiner Stadt Guhrau die Rechte der Stadt Glogau, den an die Stadt stossenden Wald mit vollem Nutzungsrecht innerhalb 1/2 Meile, z. B. der Anlegung von Erbgütern (hereditates) und Gärten, ferner die Ausdehnung der Stadtrechte auf Dorf Alt-Guhrau, die Güter gen. Minnewalde (?), Dorf Jestrsem (Jästersheim), Dorf Kenczyn (Kainzen), die 2 Allode in Geysbach (Gaisbach) von je 3 Hufen, das Allod in Selescowicz (Schleswitz, vgl. Reg. 3096) von 6 Hufen unter Befreiung von allen herzoglichen Gefällen mit Ausnahme des Erbzinses, ferner zu Händen der Rathmannen und Geschwornen alle seine richterlichen Rechte, wie Hängen, Augenausstechen, Verstümmeln, alles was Haupt und Hand anlangt, ferner den freien Besitz der den Herren von Clodyn (Kloden) abgekauften und zur Viehweide umgewandelten 3 Hufen, sowie aller andern Viehweiden, die gegen Glogau zu bis nach Wangenicz (?) liegen, und endlich alle früher von seinen Vorfahren erwirkten Rechte.

Z.: die Herren Ritter Nikolaus Burggraf, Heinrich von Brunow und Heinrich von Goryn, Hermann von Rakewicz, Sbylutho und Cristan Gebrüder von Czyrnina, Petzko von Ludwigsdorf, Grymislaus von Grabowna (Graben, Kr. Guhrau), Cunczchin herzoglicher Hofrichter; ausgefertigt vom herzoglichen Kaplan Martin.


Or. im Bresl. Staatsarch. Stadt Guhrau 9 mit dem an grünen Seidenfäden hängenden Fusssiegel des Ausstellers und dem Adlerrücksiegel.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 22, 1903; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1327 - 1333. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.